Sara und Valentin verraten im Interview, wie sie die Website von Chur Tourismus entwickelt haben
Unsere Lernenden Sara Spirig, Interactive Media Designer EFZ, und Valentin Egger, Informatiker Applikationsentwicklung EFZ, haben an einem spannenden Projekt für Chur Tourismus mitgearbeitet. Valentin hat sowohl Backend als auch Frontend umgesetzt und das Design hat Sara entwickelt. Als Endergebnis ist eine Website entstanden, die auf einer Stele, grossem Touch-Bildschirm, im Bahnhof Chur ausgestrahlt wird. In dem Interview berichten Sara und Valentin über ihre Eindrücke vom Projekt.
Ihr habt ein super spannendes Projekt fĂĽr Chur Tourismus umgesetzt. Könnt Ihr in ein paar Sätzen beschreiben, was Ihr genau gemacht habt?Â
Sara: Am Bahnhof Chur steht schon seit einigen Jahren ein Infopanel, welches wir im Projekt immer als “die Stele” bezeichnet haben. Die Stele soll die Passanten dazu anregen, sich über aktuelle, lokale touristische Angebote zu informieren – schnell und unkompliziert. Dafür durfte ich ein komplett neues Konzept samt Ausgestaltung kreieren. Im Vordergrund stand dabei die Nutzerfreundlichkeit.
Valentin: Nachdem Sara das Designkonzept vorgestellt hat und es vom Kunden freigegeben wurde, ging es für mich mit der Umsetzung los. Ich habe das Design als Webseite im Frontend umgesetzt und zugleich das Backend gefertigt. Letzteres habe ich mit dem CMS Drupal gelöst. Die Stele mit der neuen Seite soll die Passanten inspirieren und zeigen, welche Aktivitäten in der Region möglich sind und dabei möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Was war besonders interessant im Projekt?Â
Sara: Da dies eines meiner ersten Kundenprojekte war, war fĂĽr mich das gesamte Projekt sehr spannend. Die Stele, auf dem das Projekt aufgebaut wurde, war als Medium ganz neu fĂĽr mich und somit auch eine Herausforderung. Ich hatte aber ein sehr gutesTeam um mich herum, die mir mit allem halfen. Auch der direkte Kontakt zum Kunden nahm ich als nicht selbstverständlich, war aber sehr lehrreich.Â
Valentin: Ich fand im Grunde genommen das ganze Projekt, mit allem drum und dran, sehr spannend. Somit ist es schwer zu sagen was am spannendsten war. Beim selbständigen Arbeiten konnte ich sehr viel dazulernen und so auch meine eigenen Fähigkeiten besser kennenlernen. Insbesondere sah ich, wie ein Projekt in der Realität abläuft. Da gibt es sehr viele Unterschiede zu den Übungen, die sonst gemacht werden und man stösst auf ganz andere Probleme. Ich habe das Zusammenspiel von Frontend und Backend genauer kennengelernt. Dabei ist mir klar geworden, dass bei Kundenprojekten auf viele Dinge geachtet werden muss, auf welche man bei Übungen vielleicht nicht immer achtet. Dinge, welche für mich als Entwickler logisch erscheinen, sind für den Kunden oft nicht verständlich. Wenn man darauf hingewiesen wird, scheint es einem dann auch klar.
Was war Eure grösste Herausforderung?
Sara: Da die Stelle grösser ist als ich, war es anfangs eine Challenge für mich, ein Nutzerfreundliches Endergebnis zu kreieren. Ich musste mich auf viele verschiedene ungewohnte Faktoren (wie z.B. der begrenzte Bereich der klickbaren Fläche) konzentrieren, dass die Stele den Anforderungen gerecht wurde. So war es ein ständiges Weiterentwickeln des Konzeptes in enger Zusammenarbeit mit meinem Betreuer und dem Kunden – daraus konnte ich sehr viel mitnehmen.
Valentin: Es gab im Frontend wie auch im Backend Hürden. Im Frontend war klar das Zusammenspiel verschiedener Komponenten eine grosse Herausforderung. Die Komponenten müssen wissen, wann sich der Zustand anderer ändert, um möglicherweise darauf reagieren zu können. Im Backend dagegen, ging es darum die notwendigen Daten korrekt zu übergeben und eine benutzerfreundliche Datenerfassung zu gewährleisten. Die Daten korrekt zu verarbeiten und auszugeben, war für mich das schwierigste im Zusammenhang mit dem Backend.
Das Projekt wurde ja ausschliesslich von Lernenden umgesetzt. Wie kann man sich da das Projekt-Setup vorstellen? Wie habt Ihr zusammengearbeitet?
Sara: Ich konnte mich jederzeit an meinen Betreuer, die Projektleiterin oder an den Kunden wenden. Die Kommunikation war für mich sehr wichtig und auch sehr lehrreich. Trotzdem hatte ich eine Freiheit, die mir ein Maximum an Learnings bereit stellte. Der ganze Prozess der Konzeption und Gestaltung verlief verhältnismässig lange, da ich noch in der Ausbildung bin und ein gewisser Workflow noch nicht sehr ausgeprägt vorhanden war. Ich habe mein Konzept und Design oft mit meinem Betreuer abgesprochen, um ein Ergebnis zu erhalten, mit dem alle Parteien zufrieden sind. Nach der Designphase setzte Valentin das Ergebnis um. Dies erforderte grosse Aufmerksamkeit indem ich mich oft mit ihm zusammengesetzt habe, um allfällige Fragen zu beantworten und Anpassungen vorzunehmen.
Valentin: In der Regel habe ich mich mündlich oder per Hangouts – das ist unser firmeninterner Chat – mit meinen Betreuern abgestimmt. Wenn es um das Design ging, war es am einfachsten kurz bei Sara vorbeizuschauen.
Wie lief die Zusammenarbeit mit dem Kunden?
Sara: Besonders am Anfang des Projektes hatte ich engen Kontakt zum Kunden. Wir haben uns einige Male persönlich gesehen, was ich als sehr wichtig empfand, denn so kann man sich am besten über das Projekt austauschen. Die restliche Zeit kommunizierten wirrecht unkompliziert via Mail. Oft geschah die Kommunikation auch über die Projektleiterin Michelle. Sie hat den Kunden regelmässig über Updates informiert und Termine und Rücksprachen mit ihm koordiniert.
Valentin:Â Ich selber hatte weniger Kontakt mit dem Kunden. Zwar bekam ich alle Mails, bei RĂĽckfragen habe ich mich jedoch meist bei Sara oder Michelle gemeldet. Diese konnten mir entweder direkt helfen oder hielten RĂĽcksprache mit dem Kunden.
Das Projekt wird jetzt am Bahnhof Chur auch für die Öffentlichkeit sichtbar. Wie genau können wir uns das vorstellen?
Valentin: Ähnlich wie ein Bestelldisplay im McDonalds. Es ist eine Art interaktive Plakatwand. Chur Tourismus kann für aktuelle Ereignisse Einträge erfassen, welche dann auf der Stele erscheinen. Alle paar Sekunden wird ein anderer Eintrag angezeigt, solange nicht gerade jemand am bedienen ist. An der Stele können vorbeilaufende Passanten per Touchfunktionen Details der Einträge, die Wettervorhersage oder die Stadtkarte öffnen und zwischen den verschiedenen Ereignissen navigieren.
Was habt Ihr in diesem Projekt gelernt, das Euch fĂĽr Eure Zukunft weiterbringt?
Sara: Ach, ich denke da jedes Projekt an sich einzigartig ist, wird man immer etwas aus den verschiedenen Projekten lernen können. Das mag ich so an meinem Beruf, man lernt ständig dazu. Speziell gelernt bei diesem Projekt habe ich, dass es sehr, sehr wichtig ist, sich ständig mit dem Entwickler auszutauschen.
Valentin: Sehr viel! Generell habe ich gelernt, wie ein Projekt in der Realität abläuft. Viele Dinge sind wichtiger, als ich im Voraus gedacht habe. Zum Beispiel den aktuellen Stand auf dem Projektmanagement-Tool ständig zu synchronisieren. Ansonsten verliert man schnell den Überblick und das Gefühl voranzukommen bleibt weg. Zudem ist es auch eine grosse Erleichterung für die Beteiligten, wenn sie jederzeit den aktuellen Stand einsehen können. Ich finde es toll, dass ich dieses Projekt umsetzen durfte. Nun kann ich vor der Stele stehen und stolz darauf sein, die Umsetzung gemacht zu haben. Nach dem Abschluss des Projektes, will ich am Ball bleiben, um hoffentlich schon bald weitere Erfahrungen in Projekten sammeln zu dürfen.