Unser Lab führte uns dieses Jahr nach Kaiserstuhl. Daniel Scherrer bereitete ein schönes Programm vor
Als Ort für unser Lab wurde der Ort Kaiserstuhl in Obwalden ausgesucht, also etwa 50 Minuten von Luzern weg. Wir haben uns den Ort so vorgestellt wie bei uns im Appenzellerland. Man hört die grossen und kleinen Kuhglocken während man in Ruhe mit der Sonnenbrille draussen auf seinem Tierfell sitzt und seinen Stock mit dem Sackmesser schnitzt. Dabei ist man vergebens auf der Suche nach Steckdosen, laufendem Wasser aus dem Wasserhahn oder einem grossen Supermarkt, in dem man sein Rivella kaufen kann. Dementsprechend wurde neben der Zahnbürste, Stiefel, Pflaster und dem voll aufgeladenen Handy auch ein Papierblock mit Bleistift und Radiergummi in den Koffer gepackt. So kann zur Entspannung oder bei Langeweile auch mal eine Scherenschnitt gemacht oder etwas gezeichnet werden.
Doch anstatt Ruhe und Entspannung kam alles ganz anders. Es stand da jetzt nicht gerade ein kurioser Australier mit Didgeridoo und einem Krokodil vor uns, aber ein äusserst engagierter Daniel Scherrer mit mehreren Kisten. Was uns genau erwartet, wussten wir nicht. Im Voraus wurde uns gesagt: es hat mit programmieren zu tun, Lego Roboter spielen eine Rolle und Dani macht dasselbe mit seinen Kindern (die sind älter als, dass sie noch Teletubbies schauen, wahrscheinlich bekommen sie bald ihre erste Zahnspange und denken noch lange nicht an Piercings oder Weingläser). Aber was heisst das nun für uns?
Kurz nach dem Mittag gab es zuerst einmal eine Einführung. Danach waren wir um einiges schlauer. Wir werden in zwei Gruppen einen Lego Mindstorm Roboter zusammenbauen und programmieren und damit in Aufgaben gegeneinander antreten. Nach einer kurzen Pause und einem Schluck aus dem leckeren Zitronen- oder Orangenwasser ging es dann auch schon los. Es entwickelten sich zwei Lager, die eine Gruppe bauten ihren Roboter genau nach Vorlage zusammen, damit nichts verloren ging und alles auch sicher hält. Die andere Gruppe baute einfach mal drauf los und es entstand eine ganz andere Konstruktion. Auch mit dem Programmieren wurde schon fleissig begonnen, denn die erste Aufgabe war schon bekannt. Wir sollten so gut es geht einer vorgegebenen Linie vom Start zum Ziel folgen. Dabei wurden verschiedene Ansätze gebraucht – von ganz einfach und naheliegend, bis extrem kompliziert. Nach einer kurzen Pause in der Sonne, wofür man schon fast Sonnencreme brauchte, wurde dann auch bereits um Punkte gekämpft. Das Fazit daraus: Nachhaltigkeit, Schnelligkeit und Genauigkeit sind extrem schwer unter einen Hut zu bringen. Doch man merkte dabei, dass man mit diesen Robotern so einiges machen konnte.
Anschliessend war es bereits Zeit für das Abendessen. Den Apéro gab es draussen am Feuer was dem ganzen ein tolles Ambiente gab. Für den Rest ging es dann wieder nach drinnen und es war grandios. Ein extrem bodenständiges aber super leckeres Essen, welches alle begeistern konnte. Es wurde auch nicht erwartet, dass man mit durch Schuhwichse polierten Schuhe und im Abendkleid kommt, man kam einfach wie man war. Nach dem Essen wurden noch verschiedene Spiele gespielt. Wie im Radio oder im Fernsehen gab es das Spiel “Ich oder Du”, welches für viele Lacher gesorgt hat. Und nach einer extrem langen Runde “Ich packe meinen Koffer” ging es dann auch ab ins Bett. Falls jemand versuchen will, die Begriffe vom „Ich packe meinen Koffer“ in die richtige Reihenfolge zu bringen, der findet die Begriffe alle im Text.
Die Nacht durch blieb es sehr ruhig. Man fühlte sich wie in den Bergen (was wir auch fast waren), es hing ein grosses Bild einer Kuh an der Wand und wenn irgendwo ein Ersatz-Klöppel für eine Kuhglocken im Zimmer liegen würde, hätte das niemanden gewundert.
Am nächsten Morgen starteten wir mit einem Frühstücksbuffet gestärkt in den Tag. Während die einen schon früh mit dem Frühstück begannen, da man am Morgen zur Hilfe nur Gürtel und Schuhlöffel braucht, dauerte es bei anderen ein wenig länger. Denn da brauchte es dazu noch Haarspangen, Haarföhn und weitere Badezimmerartikel. Doch das spielte keine Rolle. Beinahe pünktlich, waren alle wieder für die nächste Aufgabe bereit. Unsere Aufgabe am heutigen Tag war, den anderen Roboter in einem Kampf zu besiegen. Während bei den einen eher ein Alfa Romeo entstand, der mehr auf eine fragliche Taktik setzte. Entstand bei den anderen ein ausgeklügelter Panzer. Punkte gewinnen konnte dann vor allem der Alfa Romeo, aber der robuste Panzer wurde Sieger der Herzen.
Nach einem super Mittagessen wurde zusammengepackt und es ging mit dem Zug nach Luzern. Dort besuchten wir zusammen den Weihnachtsmarkt in Luzern. Man trank noch ein Glühwein, probierte komische „Erdbeere“ Lollipops und suchte noch etwas für Weihnachten. Doch man merkte, dass das Lab alle müde gemacht hat.
Aber “Meine Fresse” war das lustig und sehr lehrreich.
Welcher der 38 Begriff für das komplette “Ich pack meinen Koffer” fehlt nun noch?
Genau – ein „Bäbi“.