New Work bei Merkle. So geht Jobsharing für Führungskräfte

Im Interview verrät die Doppelspitze von Delivery Management, warum Jobsharing so genial ist.

Blogpost Doppelsitze Natalie Ohlwein und Nina Braschler
Natalie und Nina teilen sich seit 2019 den Delivery Management Lead.

Doppelspitze = doppelt spitze. Diese Rechnung geht im Delivery Management von Merkle auf. Seit Ende 2019 sind hier unsere Kolleginnen Nina und Natalie im Lead. Sie teilen sich den Job und arbeiten beide zusätzlich zu 50 Prozent als Account Director. Wir haben nachgefragt, welche Vorteile das Jobsharing-Modell für Mitarbeiter*innen und Unternehmen bietet.

Ihr arbeitet beide Vollzeit und teilt euch trotzdem einen Job. Warum habt ihr euch fĂĽr das Jobsharing-Modell in der FĂĽhrungsposition entschieden?

Natalie: Als Merkle mehrere Positionen neu ausgeschrieben hat, wollten Nina und ich uns unabhängig voneinander auf zwei Stellen bewerben. Bei einer gemeinsamen Kaffeepause sind wir dann darauf gekommen, dass wir unsere Leidenschaft für das Delivery Management gerne zusammen einbringen und den Bereich neu gestalten möchten. In weiteren Gesprächen wurden weitere Vorteile des Jobsharings deutlich - nicht nur für uns persönlich sondern auch für Merkle als Unternehmen. Indem wir jeweils 50 Prozent als  Account Director und 50 Prozent im Delivery Management arbeiten, sind wir nah am Kunden und können die Erkenntnisse aus dem operativen Bereich in Delivery Management einfließen lassen.

Kanntet ihr das Jobsharing-Modell vorher schon?

Nina: Natalie kannte das Jobsharing-Modell schon, für mich war es tatsächlich neu. Wir haben dann noch ein bisschen recherchiert und ein Konzept entwickelt, das Merkle überzeugt. (lacht)

Wie funktioniert das Jobsharing im Alltag?

Nina: Damit das Jobsharing reibungslos läuft, braucht es viele Meetings und Calls - ohne gegenseitigen Austausch geht gar nichts. Wir teilen uns die Aufgaben gleichmäßig auf und wenn bei jemandem zu viel ansteht, entlasten wir uns gegenseitig. Das funktioniert sehr gut.

Bedeutet eine halbe Stelle auch nur halbe Verantwortung?

Natalie: Nein. Nina und ich tragen beide die komplette Verantwortung. Wir beide stehen zu 100 Prozent fĂĽr alle Entscheidungen ein, die eine von uns trifft. Nur so kann das Jobsharing-Modell wirklich gut funktionieren.

Wie klappt die Aufteilung in die zwei unterschiedlichen Rollen als Delivery Management Lead und Account Director?

Natalie: Zum GlĂĽck befinden sich unsere Rollen nicht in komplett unterschiedlichen Themenfeldern. Die Arbeit als Account Director verschafft uns gewisse Einblicke. Diese nutzen wir, um das Delivery Management von Merkle zu optimieren.

Gibt es beim Jobsharing im Delivery Management klare Zuständigkeitsbereiche oder bearbeitet ihr alles gemeinsam?

Nina: Wir sind beide gleichermaßen für das Delivery Management zuständig. Nur zu Beginn haben wir uns Schwerpunkte gesetzt, weil das für unser Umfeld einfacher einzuordnen war. Inzwischen leben wir den Job aber in einem tatsächlichen Sharing-Modell. Das heißt: Die Schwerpunkte gibt es nur noch auf dem Papier (lacht).

Welche Vorteile hat es fĂĽr Unternehmen und Mitarbeiter*innen, sich einen Job zu teilen?

Nina: Es ist cool, bei allen Entscheidungen und lustigen - aber auch kritischen - Situationen einen Sparringspartner zu haben.  Wir vertreten uns gegenseitig und sind so immer ansprechbar für unsere Kolleg*innen.

Natalie: Die Erreichbarkeit ist natürlich ein großer Vorteil des Jobsharing-Modells. Außerdem: Wenn es brennt, gibt es immer zwei Personen, die eingreifen können. Das gibt auch mehr Sicherheit.

Ihr arbeitet ja in unterschiedlichen Ländern - Natalie in Deutschland und Nina in der Schweiz. Wie wirkt sich das auf euer Jobsharing aus?

Nina: Es ist tatsächlich so, dass wir hier inzwischen eine Art Länderschwerpunkt haben. Das liegt auch daran, dass in der Schweiz und in Deutschland unterschiedliche Rechtssysteme gelten. Diese sind für die Personalführung relevant. Durch diese Aufteilung sind wir auch näher an den jeweiligen Teams. Ansonsten bedeutet der unterschiedliche Standort für uns vor allem viele virtuelle Absprachen - in Zeiten von Corona sind diese aber ja eh an der Tagesordnung.

Wie finden es eigentlich eure Mitarbeiter*innen gleich zwei Chefinnen zu haben?

Natalie: Viele Mitarbeiter freuen sich, dass immer eine von uns erreichbar ist. Wir hören auch öfters, dass wir uns gut ergänzen. Ein Mitarbeiter meinte neulich sogar, es hätte in diesem ungewöhnlichen Jahr 2020 echt gut getan, uns als Doppelspitze zu haben. Dieses Feedback freut uns natürlich extrem.

Deswegen ergänzen sich Nina und Natalie perfekt als Jobsharer:

  • Nina ist schon seit 15 Jahren bei Merkle - sie kennt alle Prozesse, Standards, Ansprechpartner, Kunden und Kultur perfekt. Zudem hat sie groĂźe Erfahrung im Bereich Delivery Management. 
  • Natalie ist seit ĂĽber 15 Jahren im Delivery Management tätig. Sie hat während dieser Zeit verschiedene Digital Units geleitet und internationale Projekterfahrung gesammelt. Sie bringt also eher den Blick von auĂźen mit.